"Energie, Information und nachhaltige Bioökonomie" lauten die abstrakt formulierten Forschungsschwerpunkte des Forschungszentrums Jülich, die uns proMINat Teilnehmenden an unserem ersten Praktikumstag von Mitarbeiterinnen des Schülerlabors JuLab erläutert wurden. Im Laufe der Woche konnten wir diese Begriûe zunehmend durchleuchten und ich durfte erfahren, dass sie in ihrer Umsetzung vor allem Faszination, Innovation und Freude bedeuten.
5 Praktikumstage im Jülicher Forschungszentrum, 5 Tage in einem Institut mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen um einen Einblick in die Forschung sowie das wissenschaftliche Arbeiten zu bekommen. Für Studierende an einem Weiterbildungskolleg stellt dies eine wertvolle Erfahrung dar, die nicht nur bei der Orientierung für die Zeit nach dem Abitur hilft, sondern auch neue Perspektiven bei der Berufswahl eröffnet.
Ein Monat ist jetzt vergangen, seitdem ich das Praktikum im Forschungszentrum Jülich absolviert habe. Zuerst dachte ich, ich sollte den Bericht so schnell wie möglich schreiben, entschied mich aber dagegen, weshalb werde ich später näher erläutern.
Als ich die Zusage bekam, dass ich für das Programm proMINat als Teilnehmerin ausgewählt wurde, fühlte ich mich wieder wie ein kleines Mädchen, als ich an Weihnachten mein erstes Mikroskop in den Händen hielt. Wenn man aus einer Familie kommt, in welcher niemand studiert hat, bekommt man nicht oft die Chance eine der größten Forschungseinrichtungen Europas zu besuchen.
Einmal im Jahr ermöglicht eine Kooperation zwischen dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein- Westfalen und dem Forschungszentrum Jülich ein besonderes Programm mit einer Woche voller interessanter Erfahrungen für wissenschaftsbegeisterte Erwachsene, welche das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg anstreben.
Für mich war es eine interessante Woche im IEK 2, es war spannend zu sehen auf welche verschieden Arten Werkstoffe auf ihre Eigenschaften überprüft und untersucht werden und wie der Arbeitsalltag im Forschungszentrum aussieht.
Umso näher die Akademiewoche rückte, umso gespannter war ich. Es kamen Fragen bei mir auf wie: „Reicht mein Wissen aus, um die gestellten Aufgaben erfolgreich zu absolvieren? Oder komme ich in eines der von mir gewünschten Institute?“.
Das kalte Wasser der Dusche regnete mir über den Rücken. Es war kurz nach 7 Uhr und so allmählich wurde ich wach. Ein neuer Tag, neue Herausforderungen, neue Aufgaben. Wie jeden Morgen frühstückten wir gemeinsam in der Unterkunft und machten uns dann wieder in unseren Fahrgemeinschaften auf den Weg in unsere Institute.
Die Aussage, dass Physikkenntnisse nicht nötig wären, beruhigten mich und ich freute mich auf das was kommen würde. Als es dann nur nochein Tag bis zum Beginn war, kamen plötzlich viele Fragen in mir auf.
Alle Menschen waren freundlich und aufgeschlossen und darum bemüht, uns einen möglichst tiefen Einblick in ihre Forschungsarbeit zu verschaffen. Am Abend saßen alle proMINat-Praktikanten dann noch lange zusammen auf der Terrasse des Hauses Overbach.
Zurück am Haus Overbach blieb nur wenig Zeit, die schönen und modernen Zimmer zu begutachten, denn es ging direkt zum Abendessen. Im Anschluss gab es eine gemeinsame Gesprächsrunde mit den zehn Studierenden und den zwei Betreuern, in der wir uns über unsere Erwartungen ausgetauscht haben.
Was genau man mit Teilchenbeschleunigern macht, hat einer der Kollegen im Institut sehr vereinfacht in etwa folgendermaßen formuliert: „Wir beschießen ein „Target“ mit Teilchen, schauen uns den Trümmerhaufen an und ziehen daraus Rückschlüsse auf das, was auf unterster subatomarer Ebene passiert.
Somit hatte sich tatsächlich meine größte Erwartung an das Praktikum erfüllt : Ich habe eine Berufsperspektive in der Forschungsarbeit gefunden und bin mir sehr sicher, dass ich sowohl eine außerordentlich gute Ausbildung im Forschungszentrum, als auch hervorragende Jobaussichten erwarten kann, sollte es mit dem Platz für 2018 klappen.
Der Höhepunkt des Vortrags bestand darin, dass jeder durch ein riesiges Teleskop schauen durfte und dadurch den Mars, den Jupiter mit seinen vier Monden und den Saturn mit Ring sehen konnte. Dies war wirklich ein einmaliges Erlebnis, welches meine Begeisterung für die Naturwissenschaften und die Forschung steigerte. Kurz vor Mitternacht hieß es dann aber wirklich: Schlafenszeit!
Ich persönlich bin sehr dankbar für diese Zeit, besonders da es mir geholfen hat meinen Studienwunsch zu überdenken und mich bestätigt hat, die Forschung als meinen Arbeitsbereich zu sehen.
Es waren unglaublich viele und neue Eindrücke, die dieses Praktikum vermitteln konnte. Durch meine selbstständige Tätigkeit konnte ich mich frei in dem Institut bewegen.