Erfahrungsbericht von Michelle Jansen


Von dem Praktikum erfuhr ich durch eine Freundin, die sich dort bewerben wollte, als sie mir das erste Mal davon erzählt hat, dachte ich es würde sich um ein Praktikum in den Bereichen Mathe und Informatik handeln, weshalb ich zunächst eher nicht geneigt war mich zu bewerben da meine Interessen nicht sonderlich stark in diesen Fächern verankert sind. Als ich dann aber das Gespräch, mit dem für das Praktikum verantwortlichen Lehrers, suchte, wurde mir klar, dass das Projekt namens ProMINat ein naturwissenschaftliches einwöchiges Praktikum ist und alle bisherigen Teilnehmer überaus begeistert von diesem gewesen sind. Durch meine Leidenschaft zur Biologie und meinem Interesse in dem Bereich vielleicht sogar ein Studium zu beginnen, war für mich klar, dass ich mich für das Praktikum bewerben müsse. Dadurch, dass man sich für zwei Wunsch Institute, welche auf der Internetseite des Forschungszentrums verzeichnet sind, entscheiden bzw. bewerben kann, ist es mir möglich gewesen, nach meinen Stärken und Interessen eine bestmögliche Wahl zu treffen. Meine beiden Institute hatten einen neurowissenschaftlichen und medizinischen Schwerpunkt in ihren Projekten verankert, weshalb meine Wahl auf das Institut INM-4 und ICS-6 fiel. Vor der Bewerbung war klar, dass nur 10 Schüler aus ganz NRW und somit nur zwei aus jeder Schule teilnehmen dürfen, weshalb mir klar war, dass die Chance an dem Projekt teilzunehmen recht gering war und mir somit eine Möglichkeit auf ein Praktikum, in dem Beruf, den ich eventuell in Zukunft ausüben möchte, entgehen könnte. Nach einigen Wochen jedoch bekam ich dann endlich den Bescheid, dass ich Teilnehmerin der Studierendenakademie ProMINat sein darf. Leider wird mit dem Teilnehmerbescheid aber nicht die Info über die Zugehörigkeit an den Instituten mitgeteilt weshalb man bis zum beginn des Praktikums im Dunkeln bleibt.


Ich jedoch, hatte das Glück eine sehr engagierte und begeisterte Betreuerin zu haben, die sich vor Beginn des Praktikums bei mir persönlich gemeldet hat. Sie sagte, sie wäre Mitglied in dem Institut INM-4 Physik der medizinischen Bildgebung. Zunächst war ich überrascht und wunderte mich über den physikalischen Schwerpunkt. Doch in der näheren Absprache mit Andrea Muren, die über den gesamten Zeitraum immer eine zuverlässige und freundliche Betreuerin war, versicherte sie mir ein tolles Programm und nahm mir meine Sorgen. Die Aussage, dass Physikkenntnisse nicht nötig wären, beruhigten mich und ich freute mich auf das was kommen würde. Als es dann nur nochein Tag bis zum Beginn war, kamen plötzlich viele Fragen in mir auf. Sowohl Vorfreude, als auch Angst. Bin ich im richtigen Institut? Werde ich viel sehen und lernen können? Was wird von mir erwartet? Wie soll ich mich verhalten? Wie ist der Ablauf dort? Welche Leute werde ich wohl kennenlernen? Überfordert mich das Praktikum im Forschungszentrum Jülich vielleicht? Habe ich genug Grundkenntnisse? Viele Fragen plagten mich, doch die Antworten kamen relativ schnell. Als wir in Jülich ankamen war ich zunächst verwundert, so weit von einer Großstadt entfernt und aufs Land befördert worden zu sein, doch die anderen sehr offenen Teilnehmer und das Glück, dass eine Freundin von mir mit ausgewählt wurde, erleichterte mir den Einstieg ins Programm. Bei meiner Anreise hatte ich bereits eine leichte Erkältung, weshalb die Gefahr bestand frühzeitig zurück fahren zu müssen. Doch das tolle Programm, das Andrea für mich vorbereitet hatte und die Tatsache, dass meine Freundin ebenfalls in dem selben Instituten eingeteilt war, machte es mir leichter trotz meiner Erkältung durchzuhalten. Am Tag der Anreise hatten wir nach einem kurzen Spaziergang und einer Kennenlernphase die Möglichkeit in unserer Unterkunft einzuchecken. Haus Overbach war eine sehr schöne Bleibe, in der wir gemütliche Gruppenabende verbracht haben. Trotz unserer anstrengenden, langen, informationsreichen und spannenden Arbeitstage, hatte meine Gruppe abends immer noch Lust gesellig zusammen zu sitzen, um Erfahrungen auszutauschen und mögliche Fragen zu klären oder sogar neue Ideen zu forcieren. Wir hatten eine sehr harmonische Gruppe und nutzten die entstehende positive Dynamik für den Erfolg der Projekte. Der Aufenthalt bereitete mir viel Spaß und die anfänglichen Sorgen haben sich schnell verflüchtigt. Nachdem das Kennenlernen und das Einchecken, sowie das Abendessen vorbei war, war einen Astronomie-Vortrag vorgesehen. Da es schon später am Abend war und viele von uns eine lange Anreise oder sogar noch einen Arbeitstag hinter sich hatten, war zwar das Interesse da, aber es mangelte etwas an der nötigen Konzentration. Der Vortrag war an der Masse der Informationen etwas zu viel. Es war zwar interessant einen Einblick in die Astronomie zu erlangen, wobei ich mir eingestehen musste, dass ich lieber den Abend frei gehabt hätte, um den Kopf für den ersten Arbeitstag frei zu haben. Der erste richtige Arbeitstag war montags - wir fuhren morgens früh alle gemeinsam zum Forschungszentrum und erhielten unsere Namensschilder, danach bekamen wir eine Sicherheitseinweisung und dann eine Führung über das Forschungsgelände, welches wirklich riesig ist und eine wunderschöne Lage hat. Wir konnten fast alle Institute sehen und unsere Betreuerin hat uns während der Tour wirklich ausgezeichnet informiert. Die Führung ging circa zwei Stunden lang und ist für jeden Interessenten und wirklich nur zu empfehlen. Nach dem Mittagessen im Seerestaurant auf dem Forschungsgelände, holten uns unsere Betreuer ab und wir

gingen zu den jeweiligen für uns ausgewählten Einrichtungen. Wie bereits erwähnt war Andrea Muren meine Hauptbetreuerin, die sich ein interessantes und abwechslungsreiches Programm für mich und meine Kollegin einfallen ließ. Anders als die Anderen, die ihre speziellen Themen und Bereiche hatten, konnten wir Einblicke in viele verschiedene medizinische Institute erlangen. Das eigentlich geplante Projekt meiner Betreuerin war auf Grund eines Defekten Gerätes nicht durchführbar, was jedoch keines Falls dazu führte das wir weniger die Chance hatten etwas über den Forschungsalltag zu lernen. Andrea sorgte dafür, dass wir am ersten Tag bereits etwas über eine sehr interessante Studie einer Masterstudentin erfahren durften. Die Studie umfasste eine Neurowissenschaftliche Forschung, in der der normale Alterungsprozess des Gehirns an 1000 Probanden unterschiedlicher Altersklassen untersucht wurde. Ziel war es dabei, die charakteristischen durchs Altern bewirkten Veränderungen der Struktur und Funktion des Gehirns zu erfassen und von krankheitsbedingten Einflüssen zu unterscheiden. Dies war direkt ein super Einstieg in das Thema und weckte mein Interesse Weitere Punkte meines Programms das Andrea entworfen hatte waren natürlich etwas über Ihren Bereich kennen zu lernen trotz defektem Gerät aber auch der Einblick in Testverfahren, bei denen Medikamente an Ratten getestet werden und der Umgang mit radioaktiven Substanzen, sowie die hohen Sicherheitsvorkehrungen in Bezug auf diese und unsere Betreuung von anderen Mitarbeiten. Zwei weitere Tage hatten wir die Möglichkeit das Institut ICS-6 zu besuchen und an der Alzheimer Forschung teilzunehmen. Wir wurden von unserer Betreuerin Sarah Schemmert mit den Forschungsinhalten vertraut gemacht und bekamen unglaublich viel erklärt. Auch die große Menge an Fragen wurden uns alle beantwortet. Sarah nahm uns herzlich auf und plante für uns zwei Tage in einem Labor, in dem wir aktiv mitarbeiten durften und auch in einen ganz anderen Bereich Einblick zu gelangen. Wir färbten Antikörper an Mäuse Hirnen ein um Fibrillen und Plaques zu erkennen. Die Arbeit im Labor war für mich einer der tollsten Erlebnisse und hat mir sehr viel Spaß gemacht zum Abschluss haben wir sogar einen Mäusehirnschnitt geschenkt bekommen, der uns an diese tollen Erlebnisse in der Woche erinnern soll. Aber nicht nur dieses Ereignis war beeindruckend, sondern auch andere Begebenheiten, wie die Führung durch das Schnittlabor, in dem die Gehirne manuell zugeschnitten werden, oder auch der Vortrag im INM-1 mit dem Schwerpunkt der strukturellen und funktionellen Organisation des Gehirns. Im Zusammenhang des Besuches dort hatten wir sogar die außerplanmäßige Möglichkeit ein echtes Menschenhirn selbst in der Hand zu halten und betrachten zu können. Darüber hinaus gab es noch viele andere Programmpunkte und Einblicke, die das Ausmaß dieses Berichtes wahrscheinlich sprengen würden. Alles in allem lässt sich also sagen, dass

Ich dank der großartigen Organisation und der Planung von Andrea unglaublich viele verschiedene tolle Erfahrungen sammeln konnte und Institute besuchen durfte. Dank ihr habe ich den perfekten Einblick in das Arbeitsfeld der Forschung erlangen und mir ein Bild über eine mögliche Zukunft machen können. Jeder zukünftige Teilnehmer kann sich glücklich schätzen Andrea als Betreuerin haben zu können und hat hoffentlich die Möglichkeit auch einen so tiefen Einblick in ihre Arbeit zu erlangen. Eine weitere wertvolle Erfahrung, die ich machen durfte, war es von den Koordinatoren des Studierendenprogramms ProMINat stehts bestens begleitet zu werden. Durch tägliche Abendabschlussrunden konnten wir mit Hilfe der kreativen Einfälle und der kreativen Gestaltung unsere Erfahrungen austauschen, unsere Gedanken mitteilen, fragen klären und den Ablauf evaluieren. Sie unterstützten uns bei Problemen und halfen uns bei der Vorbereitung für diesen Bericht. Des Weiteren, planten auch sie zahlreiche Aktivitäten für uns, die zwar an einem strengen Zeitplan gebunden waren und wenig Luft für Freizeit ließen, jedoch absolut lohnenswert waren. Ich persönlich bin sehr froh, dass ich an dem Praktikum teilnehmen durfte und habe dadurch meinen eigenen Horizont erweitert und weitere Vorstellung erlangt, wie eine Zukunft in einem Forschungsinstitut aussehen könnte. Der Beruf in der Forschung ist schwer vorstellbar weshalb man dieses Projekt vielleicht anfangs nicht für interessant hält. Ich jedoch kann jedem nur empfehlen, dass man sich darauf einlassen sollte und mal den Alltag in der Forschung kennenzulernen. Jeder, der Interesse an Medizin, Biologie, Physik, Klimawandel oder Pflanzen hat ist hier richtig aufgehoben. Man kann viele Erfahrungen sammeln und jeder der in diesen Bereichen Interessen hat, sollte sich bewerben und dort alles mitnehmen was er kann. Die Betreuer sind offen für neues, herzlich und haben Lust Studierenden einen Einblick zu verschaffen. Man kann jederzeit mit allen anwesenden Reden, fragen stellen und auch wenn man etwas anderes sehen will, wird einem jederzeit zugehört. Ich bin sehr froh in das Institut meiner Wahl gekommen zu sein und all die Erfahrungen für meine Zukunft mitgenommen zu haben. Durch dieses Praktikum habe ich für mich erkannt wie ich meinem Traum irgendwann selber an einer Forschung teilzunehmen, Medikamente zu entwickeln oder vielleicht irgendwann sogar Krankheiten zu heilen, verwirklichen kann.